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Gerettet von den SEALs

Cairo
Vier Jahre später

Ich lag mit Karen rittlings auf mir splitternackt im Bett.
»Wie gefällt dir das?«, fragte sie mit einem verschmitzten Grinsen. Das honigfarbene Haar baumelte wie ein Vorhang um sie herum und kitzelte meine nackte Brust. Sie drückte die Hüften runter, pfählte sich tiefer auf meinen Ständer. Seufzend sah ich zu der Frau hoch, die ich liebte.
»Gefällt mir sehr.«
Sie wölbte den Rücken durch, während sie mich ritt. »Gott, hast du mir gefehlt«, hauchte sie stöhnend.
Ich legte die Hände um ihre Wespentaille. »Du mir auch.« Mühsam widerstand ich dem Drang, sie fester zu halten und mich von unten in sie zu rammen. Ich wollte, dass es länger andauerte, wollte jede Sekunde auskosten, die ich mit Karen allein hatte. Solche Gelegenheiten boten sich nicht allzu oft.
Was in Ordnung war, denn auch, wenn wir alle zusammen waren, fand ich es perfekt.
Perfekt. Genau das richtige Wort, um Karen und unser Leben mit ihr zu beschreiben. Wir waren zusammen. Wir hatten Jobs, die uns erfüllten und etwas bewirkten. Um nichts auf der Welt hätte ich daran etwas ändern wollen.
»Oooh …« Stöhnend beschleunigte sie die Bewegungen. Bei jedem Wort klatschte ihre Haut gegen meine Oberschenkel. »Dein … Schwanz … fühlt … sich … so … gut … an.«
»Deine Muschi auch.« Ich umfasste ihre Taille ein wenig fester. »So eng und heiß …«
Sie stöhnte lauter, als ich mitzuhelfen begann, indem ich sie an den Armen auf meinem harten Schaft auf und ab bewegte. Sie fuhr mit den Händen über meine Muskeln, betastete genüsslich die Konturen. Ich spürte, wie sie zu schaudern und zu japsen anfing, als ich genau die richtige Stelle in ihr traf. Bald legte sie den Kopf in den Nacken und entfesselte lustvolle Schreie in Richtung der Decke. Ich schoss dicht hinter ihr mit einem herrlichen Orgasmus über die Ziellinie, ergoss meinen Samen in sie und vergrub den Kopf in den Kissen auf dem Bett.
»Es ist so unglaublich, in dir zu sein«, hauchte ich. Das meinte ich ernster als wohl je zuvor etwas. »Ich wünschte, ich müsste nie wieder raus.«
Sie beugte sich herab und küsste mich. »Das wird bei deinem Job nicht gehen.«
»Dann besorge ich mir einen anderen«, gab ich zurück und lächelte an ihren Lippen. »Einen, bei dem wir den ganzen Tag im Bett und intim bleiben können.«
»Dafür fallen mir nicht viele Jobs ein.«
»Dann brauchst du mehr Fantasie.«
Sie legte sich auf meine Brust. Ihr Haar breitete sich fächerförmig um sie herum aus. »Nenn mir nur einen Job, bei dem wir den ganzen Tag im Bett bleiben könnten.«
»Dateneingabe«, antwortete ich. »Du könntest mir ’ne Tastatur auf die Brust legen und Zahlen in Tabellen tippen, während wir es treiben.«
Sie lachte, was bewirkte, dass sich ihre inneren Muskeln um mein erschlaffendes bestes Stück herum zusammenzogen. »Okay. Machen wir das.«
»Bin voll dabei.« Ich legte die Hand auf ihren Hintern. Es fühlte sich herrlich warm an. »Damit wäre das ja geklärt.«
»Was ist mit den anderen?«
»Inzwischen musst du längst gemerkt haben, dass ich der beste Lover von uns bin«, erwiderte ich selbstbewusst. »Logan und Hunter werden’s verstehen, wenn du mich ihnen vorziehst.«
Sie hob den Kopf, küsste mich aufs Kinn und stupste mich dann an der Nase. »So funktioniert das nicht. Ich muss mich nicht entscheiden.«
»Stimmt«, bestätigte ich lächelnd. »Musst du nicht.«
Keine Ahnung, warum es klappte. Jede Logik sprach eigentlich dagegen. In aller Regel waren Männer eifersüchtig und besitzergreifend. Erst recht Alphas wie wir SEALs. Aber wir hatten alle drei akzeptiert, dass wir uns Karen teilten, sobald wir die FAC in Madrid aufgehalten hatten. Karen war als Analystin zur Navy gegangen, und wir hatten eine wunderbare Routine entwickelt. Eine, bei der sie sich nicht entscheiden musste.
Es war schräg. Unorthodox. Und doch auch perfekt.
»Apropos Entscheidungen«, fügte ich hinzu. »Ich hab entschieden, noch ’ne Stunde im Bett zu bleiben. Gib mir fünf Minuten, dann hab ich genug Munition für einen zweiten Anlauf.«
»Nur fünf Minuten?« Sie zog eine Augenbraue hoch.
Ich knetete ihren Hintern. »Heute Abend bin ich besonders motiviert.«
Plötzlich dröhnte auf dem Nachttisch ein Alarm. Der Notfallalarm auf meinem Handy. Zwei identische Geräusche ertönten nebenan, gedämpft durch die Wände.
»Scheiße!«, entfuhr es mir.
Karen rollte sich von mir, und ich sprang aus dem Bett. Ich hatte die Hose halb hochgezogen, als Logan anklopfte, bevor er die Tür öffnete, ohne auf eine Antwort zu warten. »Abmarsch. Ich hoffe, ihr zwei wart fertig.«
Karen griff sich ihr Handy und fluchte. »Die schicken auch ein Auto für mich. Muss ja gewaltig was los sein.«
»Anscheinend.« Ich ergriff ihre Hände und küsste sie. Es war ein besonderer Kuss, der ein Leben voller Liebe und Zuneigung vermittelte. Ein Abschiedskuss. So dachte ich jedes Mal und hoffte, es würde nicht der letzte bleiben.
Die anderen verabschiedeten sich ebenfalls von Karen, während ich mich fertig anzog. Danach eilten wir in die Garage, beluden das Auto und fuhren durch Marrakesch los.
Gefahr entgegen.
Die marokkanische Stadt war wunderschön und uralt, obwohl wir noch nicht allzu viel davon gesehen hatten, da wir uns in unserem geheimen Unterschlupf versteckt und auf Befehle gewartet hatten. In nächster Zeit würden wir wohl auch nicht mehr davon sehen, denn wir fuhren nach Norden und hinaus aufs Land. Bis zum Abholort hatten wir noch ein paar Kilometer. Dort erwartete uns ein Sikorsky UH-60 Black Hawk mit bereits wirbelnden Rotoren. Wir eilten an Bord. Kaum hatten unsere Stiefel den Boden verlassen, hob der Helikopter ab.
Wir setzten unsere Headsets auf, damit wir uns verständigen konnten. »Sind wir unterwegs zum Besprechungsraum?«
»Ich fürchte nein«, antwortete der Pilot. »Diesmal bringe ich euch direkt in die Scheiße. Die Unterweisung gibt’s unterwegs.«
Eine forsch klingende Analystin klinkte sich über Funk ein und erklärte uns die Lage. Man hatte die Terroristen, auf die wir gewartet hatten, auf einer verlassenen Ziegenfarm am Stadtrand von Marrakesch entdeckt. Sie hatten sechs Zivilisten als Geiseln. Wir mussten darauf achten, dass nicht nur sie überlebten, sondern auch die Terroristen, damit Informationen aus ihnen herausgeholt werden konnten. Nach Möglichkeit sollten keine Schüsse fallen.
»Na toll«, murrte Hunter neben mir. Seine Stimme ertönte verstärkt in meinem Headset. »Dann können wir uns ja gleich die Hände auf den Rücken binden.«
»Pläne werden jetzt übertragen«, kündigte Karens Stimme über Funk an. »Keine biologischen oder chemischen Gefahren. Nur Handfeuerwaffen.«
Logan holte ein Tablet hervor und rief einen groben Grundriss des Gebäudes auf. Es enthielt einen Hauptraum mit einem Flur, der durch die gesamte Länge zum Eingang verlief.
»Ich sehe keine gekennzeichneten Fenster«, merkte ich an.
Die Analystin im Funkkanal sagte: »Es gibt keine.«
»Wir können uns keinen Zugang sprengen, nicht mit Zivilisten im Haus«, kam von Logan. »Keine anderen Zugänge?«
»Nur die Eingangstür.«
»Dann müssen wir dort rein.«
»Und wie willst du das anstellen? Sollen wir anklopfen und uns als Zeugen Jehovas ausgeben?«, fragte Hunter. »Bro, das gefällt mir nicht.«
»Muss es auch nicht. Du musst nur gehorchen«, gab Logan mit einem Hauch Autorität in der Stimme zurück.
Wir flogen ostwärts aus der Stadt, bevor wir nach Süden schwenkten. Um die Farm mussten wir einen großen Bogen beschreiben, damit wir uns ihr aus dem günstigsten Winkel mit bestmöglicher Deckung nähern konnten. Die Sonne stand tief am Himmel, würde aber noch mindestens zwei Stunden scheinen, bevor sie untergehen würde. Einsätze am Tag waren immer riskant. Nachts konnten wir die Dunkelheit und Verwirrung zu unserem Vorteil nutzen.
Ich konnte mir nicht helfen, irgendwie fühlte sich nichts davon normal an. Und das ungute Gefühl wollte nicht weichen, so sehr ich es auch zu verdrängen versuchte. Aber ich behielt es für mich, denn im Gegensatz zu Hunter musste ich nicht laut über jeden Furz klagen, der mich drückte.
Hoffentlich läuft alles glatt.
Wir landeten südlich der Farm und zogen mit unserer Ausrüstung los. Logan eilte im Laufschritt voraus. Wir alle hielten die Gewehre im Anschlag. Aus diesem Winkel konnten wir eine Buschreihe als Deckung nutzen. So gelangten wir direkt zum Gebäude, ohne offenes Gelände überqueren zu müssen. Auf dem Grundstück wirkte alles wie tot. Weit und breit kein Tier in Sicht, nicht mal ein Vogel. Kein Gras, nur Erde. Eine schaurige Atmosphäre.
Das gedrungene Gebäude bestand aus weißem Stein mit an den Ecken vorstehenden Holzbalken. Neben der Tür hielten wir an und lauschten. Von drinnen drangen keine Geräusche heraus. Totenstille. Ich fragte mich, ob man uns überhaupt zum richtigen Ort geschickt hatte.
»Nur Ergreifung«, flüsterte Logan. »Keine nervösen Abzugsfinger.«
»Verstanden, LC«, sagten Hunter und ich gleichzeitig.
Er hielt die Finger hoch. Drei. Zwei. Eins …
Er trat die Tür ein.
Hunter stürmte als Erster den Flur hinunter, gefolgt von Logan. Ich bildete das Schlusslicht, als wir in unbekannte Gefahren vorrückten. Als wir das Ende des Gangs erreichten, bogen wir in den Hauptraum.
Die anderen hatten darin abgebremst. Ich erstarrte hinter ihnen und ließ das Gewehr sinken.
Was zum …
Luftballons füllten den Raum. Und Luftschlangen. Und Tische mit Essen auf Tabletts neben kleinen blauen und rosa Tellern. In einer Wanne aus Metall befanden sich Eis, Bier und Champagner. Von der Decke hing ein riesiges Banner mit der Aufschrift »GLÜCKWUNSCH« in großen, fetten Buchstaben.
Unser gesamtes Team war anwesend. Alle S2-Analysten, Techniker und das Ergänzungspersonal für SEAL-Team 13. Alle mit Getränken in den Händen. Sogar Admiral Harbaugh in Uniform befand sich darunter.
Karen stand in der Mitte des Geschehens und grinste uns entgegen.
»Bro«, stieß Hunter hervor. »Kneif mich mal, ich glaub nämlich, ich träume.«
»Ihr könnt die Waffen jetzt wegstellen«, sagte Karen. »Wir haben die Schlagbolzen entfernt, damit kein Unfall passieren konnte.«
Ich schaute nach unten. »Du hast Arielle angefasst?«
Karen kam für einen Kuss herbei. »Ich war ganz sanft zu ihr.«
»Was soll das alles?«, fragte Logan und zeigte auf das Banner. »Werden wir in den Zwangsruhestand versetzt? Verdammt, Admiral, ich hab Ihnen doch gesagt, dass locker noch ein Jahrzehnt Kampfgeist in uns steckt.«
»Ganz ruhig, Lieutenant Commander«, erwiderte Harbaugh. Sie zog eine Augenbraue hoch, um ihn zu ermahnen, dass er auf seinen Ton achten sollte. »Es geht nicht um den Ruhestand. Erinnern Sie sich an die Spermaproben, die Sie drei für den Fall eingereicht haben, dass Ihnen je etwas zustößt?«
Mir wurde schwindlig. Darüber hatten wir geredet. Logan, Hunter und ich wollten Kinder. Vor allem Hunter. Aber Karen war dagegen auf die Barrikaden gestiegen. Sie war jünger als wir und fühlte sich noch nicht bereit dafür.
Karen legte mir die Hand auf die Brust. »Erinnerst du dich an meinen Ausflug nach Raleigh, um meine ehemalige Mitbewohnerin zu besuchen? Na ja, so richtig hab ich Linda nicht getroffen …«
»Bro, bist du genauso verwirrt wie ich?«, wandte sich Hunter an Logan. »Ich komm mir verarscht vor, kapier aber die Pointe nicht.«
Alle beobachteten uns lächelnd. Einer der Analysten nahm mir das Gewehr ab und drückte mir stattdessen ein Glas Champagner in die Hand.
»Ich hab mich künstlich befruchten lassen«, verkündete Karen in bedeutungsschwerem Ton. »Natürlich hätte ich es euch auch sagen können, aber ich dachte mir, es wäre spaßiger, euch zu überraschen. Also …« Sie streckte die Hände aus. »Überraschung!«
Ich umarmte sie so überschwänglich, dass ich um ein Haar meinen Champagner fallen gelassen hätte. »Das ist perfekt.«
»Im Ernst?«, sagte Hunter. »Ich hab wochenlang versucht, dich zu überzeugen. Und du hast dich dauernd geziert!«
»Man hat mir sechs Eizellen entnommen, sie befruchtet und wieder eingepflanzt«, erklärte Karen. »Zwei für Sperma von jedem von euch.«
»Heilige Scheiße«, entfuhr es Hunter mit großen Augen. »Du kriegst sechs Babys?«
Karen und mehrere Analysten lachten. »Nicht alle Eizellen werden erfolgreich eingepflanzt. Manchmal funktioniert es überhaupt nicht. Aber ich war gestern zur Untersuchung dort. Ich bin schwanger.«
Schließlich zog auch Logan sie in eine Umarmung. Freude verdrängte allmählich seine Fassungslosigkeit.
»Und?«, hakte Hunter nach. »Wie viele sind jetzt, äh, in dir drin?«
Sie hielt drei Finger hoch. »Drei. Ich bekomme dreieiige Drillinge.«
Hunter setzte ein breites Lächeln auf. »Ein Kind für jeden von uns!«
»Na ja, nicht unbedingt …«, schränkte Karen ein.
Hunter warf sie sich über die Schulter und trug sie nach draußen. Dabei jubelte er und brüllte, dass er Vater werden würde. Wir alle lachten und folgten ihnen mit unseren Getränken. Hunter umrundete das Gebäude zweimal, bevor ich vor ihn hintrat.
»Vorsicht, Kumpel. Sachte mit ihr.«
»Oh. Oh Scheiße!« Rasch stellte er sie auf den Boden und schaute zerknirscht drein.
»Aus Glas bin ich trotzdem nicht. Ich werde nicht zerbrechen.«
»Ach, ich bin einfach so glücklich«, sagte Hunter. »Dagegen kann ich nicht an!«
Ich spürte, wie mir Emotionen die Brust zuschnürten. Hunter so aufgeregt zu erleben, überwältigte beinah meine eigene Freude.
Ich werde Vater. Und die Erfahrung werd ich mir mit meinen beiden besten Freunden teilen.
Logan klopfte mir auf die Schulter, dann umarmten wir uns.
»Wir werden selektiver bei den Missionen sein müssen, auf die wir Sie schicken«, ergriff Admiral Harbaugh das Wort. »Weniger Kampfeinsätze. Mehr Begleitdienst.«
»Wagen Sie es bloß nicht, uns in Watte zu packen«, warnte Logan.
»Oh. Wäre Ihnen doch lieber, ich schicke Sie in den Zwangsruhestand?«
Logan hob beschwichtigend die Hände. »Schon gut, schon gut …«
Karen streckte ihr Glas hoch, und alle schlossen sich ihr an. »Auf das Lucky 13th. Das beste SEAL-Team der Welt und meine persönlichen Lieblinge.«
»Auf alle vom Dreizehnten«, fügte ich hinzu. »Nicht nur auf uns drei, auch auf die Analysten, Techniker und Spezialisten, die uns die Arbeit erleichtern. Wir sind alle ein Team.«
»So ist es«, pflichtete Karen mir bei.
»Reden wir über Namen«, schlug Hunter vor. »Ich wollte immer einen Jungen namens Gunner.«
»Gunner!« Karen verschluckte sich an ihrem Wasser. »Das kann doch nur ein Scherz sein.«
»Was ist verkehrt an Gunner?«
»Also, zum einen könnten’s auch drei Mädchen werden.«
»Aber wenn eines der Babys ein Junge ist …«
Wir stießen an, bevor wir zurück ins Haus gingen, um dort bei Essen und Getränken weiterzufeiern.

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